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Über 18.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit im Jubiläumsjahr 2016 der Feuerwehr

Am vergangenen Freitag konnte pünktlich um 19.30 Uhr die diesjährige Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Weilimdorf durch den Abteilungskommandanten Dietmar Weber und seinen beiden Stellvertretern Heiko Schroff und Patrick Schöffner eröffnet werden.

Als Ehrengäste konnten Dietmar Weber neben dem Amtsleiter der Feuerwehr Stuttgart, Dr. Frank Knödler, dem Interimsdienststellenleiter der Feuerwache 4 Kurt Messer und dem Vorsitzenden des Stadtfeuerwehrverbandes Klaus Dalferth, auch traditionell die Weilimdorfer Bezirksvorsteherin Ulrike Zich im Haus der Feuerwehr begrüßen.

In seinem Jahresbericht klammerte Dietmar Weber das Jubiläum im vergangenen Jahr aus. Über dieses wurde bereits bei der Hauptversammlung im Juli 2016 zurückgeblickt. Vielmehr waren die allgemeinen Feuerwehrangelegenheiten Kern des Berichtes. Insgesamt 103 Einsätze mussten durch die Weilimdorfer Floriansjünger im Jahr 2016 abgearbeitet werden. Es waren insbesondere Einsätze durch Heimrauchmelder, die vermehrt aufgefallen sind. Aber nicht wegen Fehlalarmen, sondern weil durch deren Einsatz vielmehr schneller ein Entstehungsbrand bemerkt, die Feuerwehr gerufen und die Gefahr ohne größere Schäden für Mensch und Inventar beseitigt werden konnten.

All diese Einsätze können nicht bewältigt werden, ohne dass die Feuerwehr sich ständig weiter bildet und deren Mitglieder in Lehrgängen für die Aufgaben qualifiziert werden. Und so waren im Jahr 2016 insgesamt 35 Angehörigen bei Lehrgängen und Fortbildungen.

Ein zentraler Kern war die Teilnahme von sechs jungen Feuerwehrkameradinnen und Kameraden beim Grundlehrgang im benachbarten Gerlingen. Allesamt absolvierten den Lehrgang mit Bravour und stellten sogar die Plätze der Lehrgangsbesten.
Es war eine wichtige Maßnahme, die jungen Angehörigen nach Gerlingen zu entsenden. Allesamt hätten im Jahr 2016 in Stuttgart keine Plätze bekommen. Und so stehen sie nun alle, ab ihrem 18. Geburtstag für den Einsatzdienst zur Verfügung, stellte der stellvertretende Kommandant und Ausbildungsbeauftragte Heiko Schroff klar. Aber auch die sonstigen Übungen wurden im Jubiläumsjahr in üblicher Anzahl durchgeführt. Höhepunkt war die Hauptübung zusammen mit dem DRK Weilimdorf/Zuffenhausen/Feuerbach im Herbst bei der Holzhandlung Wider.

Ebenfalls ein wichtiger Bestandteil in der Einsatzvorbereitung für die Feuerwehrleute ist die sportliche Betätigung. Und hier konnte zum ersten Mal der neu eingesetzte Sportbeauftragte Christian Breuer auf die sportlichen Betätigungen der Weilemer Feuerwehr zurückblicken. Neben dem regelmäßig wöchentlichen Sport in der Turnhalle der Realschule Weilimdorf nahm die Feuerwehr auch an verschiedenen Läufen teil. Zum Abschluss des Jahres mit einer größeren Gruppe am Silvesterlauf. Hier konnte Christian Breuer insgesamt 12 Teilnehmern ihre Urkunden überreichen. Außerdem legten drei Angehörige das Deutsche Sportabzeichen im vergangenen Jahr ab.

Einen weiteren Meilenstein gab es mit dem Jahreswechsel bei der Jugendfeuerwehr. Der langjährige Jugendleiter Patrick Schöffner übergab, nachdem er im vergangenen Jahr das Amt des 2. Stellvertretenden Kommandanten übernommen hatte, die Jugendleitung an Matthias Weber weiter. Dieser wurde zusammen mit seinen beiden neuen Stellvertretern Timo Blanz und Jessica Nagl durch den Abteilungsausschuss zum Jahreswechsel eingesetzt.

Nachdem Patrick Schöffner bereits vor einer Woche im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Gesamtjugendfeuerwehr Stuttgart vom Landesjugendleiter Thomas Häfele die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber für seine Verdienste um die Jugendarbeit bei der Weilimdorfer Jugendfeuerwehr erhalten hatte, bedankte sich die Jugendfeuerwehr selbst mit einer schönen Fotocollage bei ihrem scheidenden Jugendleiter. Von der Gesamtfeuerwehr erhielt Patrick Schöffner als Dankeschön einen Wochenendaufenthalt im Feuerwehrhotel am Titisee.

Gemeinsam blickten Patrick Schöffner und Matthias Weber auf die vergangenen und im Jahr 2017 anstehenden Aktivitäten der Jugendfeuerwehr Weilimdorf. Die Jugendfeuerwehr Weilimdorf ist weiterhin mit 19 Jugendlichen eine der größten Abteilungen der Stuttgarter Jugendfeuerwehr. Auch sie war beim Jubiläum über mehrere Tage gefordert und konnte sich bei einer großen Schauübung und der bisher größten organisierten Spielstraße glänzend präsentieren.

Im Anschluss an die Berichte der Abteilungsführung überbrachte der Amtsleiter der Feuerwehr Stuttgart, Dr. Frank Knödler, stellvertretend den Dank und die Grüße des Oberbürgermeisters Fritz Kuhn und des für die Feuerwehren zuständigen Ordnungsbürgermeister Martin Schairer an die Weilimdorfer Feuerwehr.

Zentraler Kern seiner Ansprache waren die bevorstehenden Haushaltsberatungen im Stuttgarter Gemeinderat. Und so wie vergangene Woche die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagte, „die Bundeswehr benötigt mehr Geld“, sagte Frank Knödler, auch die Feuerwehr benötigt mehr Geld. Insbesondere im Hauptamt muss die Stadt zahlreiche Investitionen tätigen. Der Neubau der Feuerwache 5 ist beschlossen und in abschließender Planung. Aber auch die Wachen 1, 3 und 4 sind in absolut maroden Zuständen. Dort lohen Sanierungen fast nicht mehr. Nur Neubauten können die, für die dort in den 24 Stundendiensten arbeitenden und lebenden Kollegen merklich verbessern. Aber auch die Erneuerung des Fahrzeugparks muss weiter vorangetrieben werden. Und da sind die andauernden Kürzungen durch den Finanzbürgermeister Föll nicht sehr hilfreich.
Außerdem hat die Branddirektion Stuttgart im Vergleich zu anderen Städten im Bundesgebiet die schmälste Verwaltung für die bestehenden Aufgaben. Dies merkt man auch bei den Freiwilligen Feuerwehren. Fehlende Kapazitäten im Bereich der Ausbildung, in der Atemschutzwerkstatt und in der Verwaltung allgemein verzögern und behindern die Abarbeitung erforderlicher Aufgaben. Daher sei es aller Aufgabe, in den bevorstehenden Verhandlungen alles Erdenkliche zu tun um der Verwaltung und dem Gemeinderat die dringend benötigen Investitionen und vor allem dringend benötigen Stellen im neuen Haushalt zur Verfügung zu stellen.

Dies bestätigte auch der Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes Klaus Dalferth. Für ihn absolut unverständlich, dass die Stadt im vergangenen Jahr 245 Millionen Überschuss gemacht hat, aber es nicht schafft sichtbare Missstände auf den Feuerwachen zu beseitigen und dringend benötiges Personal zu genehmigen.

Er machte hier ganz deutlich auf Orientierungsprobleme der Gemeinderäte zu ihrer Feuerwehr aufmerksam. Wissen manche doch nicht mehr, was sie im Brandschutzbedarfsplan verabschiedet und für notwendig gehalten haben aber nun in der lang überfälligen Umsetzung nicht mehr wissen wollen. Der allgemeine Sparzwang den sich der Finanzbürgermeister hier selbst auflegt und durch Koalitionen im Gemeinderat noch bestätigt wird, verhindere hier notwendige Dinge zur Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben der Feuerwehr. Im Haupt- und Ehrenamt gleichermaßen. Daher muss, auch aus Sicht des Verbandsvorsitzenden Klaus Dalferth alles getan werden, um die dringend erforderlichen Stellen und Gelder im neuen Haushalt zu bekommen.

Im Rahmen der Hauptversammlung konnte die Abteilungsführung der Weilimdorfer Feuerwehr die Absolventen des letztjährigen Grundlehrgangs Selena Schroff, Moritz Berger, Julian Katz, Marcel Hafner, Florian Vajda und Yannik Staiger zur Feuerwehrfrau, bzw. Feuerwehrmann befördern. Der neu zur Abteilung gewechselte Andreas Mader, sowie Philp Möhrle und in Abwesenheit Patrick Stemmer wurden aufgrund absolvierter Lehrgängen und ihrer Zugehörigkeit in den Rang des Oberfeuerwehrmanns befördert. Im Jahr 2017 kann Oliver Barth auf 25 Jahre Zugehörigkeit zur Weilimdorfer Feuerwehr blicken. Bereits jetzt wurde er zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Der Sportbeauftragte Christian Breuer, der schon mehrere Jahre auch Gruppenführer ist und als einer der beiden Gerätewarte für die Einsatzfahrzeuge zuständig ist, konnte zum Oberlöschmeister befördert werden.
Nach den Beförderungen standen Verabschiedungen an. Peter Schwenkkraus und Bernd Hanle wurden je mit einem Geschenkkorb in die Alters- und Ehrenabteilung verabschiedet. Peter Schwenkkraus übernimmt dort das Amt des Alterssprechers. Zu diesem wurde er vor der Hauptversammlung durch die Alters- und Ehrenabteilung unter der Wahlleitung von Ulrike Zich gewählt.

Ebenfalls Verabschiedet wurde Christian Titz. Der langjährige Gruppenführer in der Weilimdorfer Wehr ist im vergangenen Jahr nach Bietigheim-Bissingen umgezogen. Er wird dort seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Feuerwehr fortsetzen. In Weilimdorf hat er sich maßgeblich beim Bau des Feuerwehrhauses eingebracht und die vorhandene Brandmeldeanlage und Lautsprecheranlage in tagelanger ehrenamtlicher Arbeit mit installiert und seither betreut. Aber nicht nur Verabschiedungen standen an. Auch zahlreiche Neuaufnahmen konnte die Weilimdorfer Feuerwehr verzeichnen. So konnten die Kommandanten seit der Hauptversammlung im Juli 2016 insgesamt 8 neue Mitglieder, teilweise aus anderen Feuerwehren begrüßen. Außerdem werden in 2017 wieder zwei Jugendfeuerwehrmitglieder in die Aktive Abteilung wechseln. Hier ist die Weilimdorfer Feuerwehr froh, dass die große benötigte Anzahl an Einsatzkräften derzeit gehalten werden kann.

Nach einem kurzen Ausblick auf die bevorstehenden Aktivitäten im Jahr 2017 konnte Kommandant Dietmar Weber kurz vor 22 Uhr die Hauptversammlung beenden und zum durch den Wirtschaftsfüher Steffen Vogt vorbereitete und von drei Feuerwehrfrauen hergerichtete Abendessen alle herzlich einladen.

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