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Bürgerempfang im Holiday Inn: „Sie helfen mit, dass Weilimdorf, Stuttgart und das Land funktionieren“

(tom) Jedes Jahr im Oktober findet in Weilimdorf ein Bürgerempfang statt. Auch in diesem Jahr hatten Bezirksbeirat und Bezirksamt ehrenamtlich Engagierte und zu dieser Feier eingeladen – dieses Mal allerdings unter ganz besonderen Bedingungen.

„Ich bin sehr froh, sie alle heute hier begrüßen zu können”, hieß Bezirksvorsteherin Ulrike Zich die Gäste des diesjährigen Bürgerempfangs im Holiday in Willkommen. Es sei in Zeiten der Pandemie nicht immer einfach zu entscheiden, wo man hingeht und wo nicht. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte in einer Ansprache die kurz vor Beginn des Empfangs in den Medien ausgestrahlt wurde noch einmal mit Nachdruck appelliert, sich an die Vorgaben zum Infektionsschutz zu halten. Entsprechend den Vorgaben waren in diesem Jahr deutlich weniger ehrenamtlich Engagierte eingeladen worden – und die saßen beim Empfang auf Abstand. „Wir haben auch ein Hygienekonzept, das den Regularien der Landeshauptstadt entspricht“, betonte die Bezirksvorsteherin.

Alle, die zum Bürgerempfang eingeladen werden, würden sich für Kinder, Jugendliche, Senioren und auch anderen im Stadtbezirk engagieren“, so Ulrike Zich weiter. „Sie sind das Rückgrat des Gemeinwesens und helfen mit, dass Weilimdorf, Stuttgart und das Land funktionieren.“

Wie jedes Jahr seien engagierte aus verschiedenen Vereinen, Organisationen und Institutionen und auch einige Wahlhelfer eingeladen. „Wir haben in diesem Jahr wegen den vielen Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl voraussichtlich zwei Wahlen“, so die Bezirksvorsteherin. Sie freue sich all diejenigen Wahlhelfer ehren zu können, die schon mindestens fünf Mal bei einer Wahl dabei waren. Geehrt werden konnten in diesem Jahr insgesamt 13 Wahlhelfer*innen.

Leider nicht anwesend war auch Maximilian Heinzmann. Er sei der Liebe wegen aus Weilimdorf weggezogen. Heinzmann sei seit Einführung des Stuttgarter Bürgerhaushalts als ehrenamtlicher Multiplikator für den Stadtbezirk tätig gewesen. Ferner sei er Sprecher der Themengruppe IV in der Sozialen Stadt Giebel und Organisator des jährlichen Weinumtrunks gewesen. Bereits 2019 sei Heinzmann mit der Ehrenmünze der Landeshauptstadt und 2020 mit der Giebelmünze ausgezeichnet worden. „Wir werden Herr Heinzmann beim Bürgerhaushalt sehr vermissen“, so die Bezirksvorsteherin. „Wir hoffen, dass wir für Ihn einen Nachfolger finden. Bei der Sozialen Stadt haben wir ihn schon gefunden.“

Besondere Ehrungen

Wie immer gab es im Rahmen des Bürgerempfangs auch einige besondere Ehrungen. Geehrt wurde als erster Christoph Schmid, der von 2003 bis 2018 Delegierter des Stadtseniorenrates Weilimdorf war und sich in dieser Funktion für die Belange der Senioren im Stadtbezirk einsetzte. Der Stadtseniorenrat in Weilimdorf habe sich leider aufgelöst. Die Sprechstunden und ehrenamtlichen Beratungen, die Schmidt ab 2017 angeboten hat, könnten inzwischen mit Schmid erfreulicherweise wieder angeboten werden. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Stadtseniorenrat hatte sich Schmid darüber hinaus die Vor- und Nachbereitung der Theaterstücke der Kriminalprävention mit übernommen, Schulungen für die Nutzung der Fahrkartenautomaten des OPNV angeboten und sich an der Umfrage zur Verkehrssituation in Weilimdorf beteiligt. Darüber hinaus ist Schmid für den Weilimdorfer Heimatkreis als Schriftführer aktiv und hat auch schon die Durchführung mehrer Literarischer Spaziergänge in Weilimdorf übernommen. Schmid wurde für sein Engagement mit der Ehrenmünze der Landeshauptstadt Stuttgart ausgezeichnet.

Die Ehrenmünze der Landeshauptstadt Stuttgart konnte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich auch Marlis Bossert überreichen. Frau Bossert habe sei 1970 regelmäßig für die Freizeiten der Eichenkreuz-Sportgruppe Weilimdorf mit je 30 bis 50 Teilnehmern gekocht. Ebenso sei sie in der Waldheimküche im Lindental aktiv, wo über mehrere Wochen für 300 Kinder gekocht wird. „Von Oktober 2015 bis Dezember 2018 hat Frau Bossert Verantwortung für die Kleiderkammer des Flüchtlingskreise im Alten Rathaus übernommen“, so Bezirksvorsteherin Zich. Das sei eine große Herausforderung gewesen. Die gespendeten Kleider seien nicht einfach ausgegeben, sondern gegen einen geringen Betrag verkauf worden. Die Einnahmen seien für die Flüchtlingsarbeit genutzt worden. „Nach groben Schätzungen sind in dem Zeitraum über 10.000 Artikel verkauft worden. Marlies Bossert hat den Personaleinsatz für das Sortieren und den Verkauf organisiert und zudem Geflüchtete in den Verkauf eingearbeitet um ihn eigenverantwortlich zu organisieren. „Ein gelungenes Beispiel für die Integration und die Hilfe zur Selbsthilfe“, hielt Bezirksvorsteherin Zich fest. Im Alten Rathaus wurde auf Initiative von Marlies Bossert auch ein Möbellager eingerichtet dank dem Geflüchtete, die eine Wohnung bekommen haben, kostenlos mit einer Erstausstattung versorgt werden könnten. Bis zu heutigen Tag betreue Frau Bossert zusammen mit ihrem Mann Werner Bossert zahlreiche Geflüchtete im Alltag. Werner Bossert sei schon im vergangenen Jahr für sein Engagement geehrt worden. „Familie Bossert hat bei der Arbeit für Geflüchtete eine unschätzbare Leistung erbracht, mit Herzblut und als Vorbild für andere. An der Stelle dankte Ulrike Zich auch noch einmal Werner Bossert, der sein Amt als Sprecher des Flüchtlingskreis im September abgegeben hat.

Helmut Heisig konnte die Bezirksvorsteherin im Rahmen des Empfangs mit dem Verdienstabzeichen des Städtetags Baden-Württemberg in Gold auszeichnen. Verliehen wurde Heisig das Verdienstabzeichen für 30 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit im Weilimdorfer Bezirksbeirat von März 1990 bis Oktober 2009 war Heisig ordentliches Mitglied im Gremium, von Oktober 2009 bis Oktober 2019 stellvertretendes Mitglied und seit Oktober 2019 wieder ordentliches Mitglied für die CDU Bezirksbeiratsfraktion. Darüber hinaus ist Heisig schon seit vielen Jahren als Wahlhelfer im Stadtbezirk tätig.

Eine besondere Ehrung wurde auch Kurt Maier-Haag zuteil. „Als wir die Kiste aufgemacht haben, wussten wir nicht was drin ist“, meinte Ulrike Zich lachend. Kurt Maier-Haag sei in Weilimdorf ehrenamtlich aktiv, wohne aber nicht im Ortsteil und das habe es recht schwer gemacht, zu recherchieren, wo er überall aktiv ist. Tatsächlich habe man bei einer Stelle sogar überhaupt keine Auskunft erhalten. Dies mit der Begründung, dass aus Datenschutzgründen der zu Ehrende sein Einverständnis geben müsse. Da solche Ehrungen für den zu Ehrenden immer bis zuletzt geheim bleiben sollen, war das natürlich keine Option. „Selbst als wir mitgeteilt haben, dass die Anfrage von Amts wegen erfolgt sind wir nicht weitergekommen“, so Ulrike Zich. Schließlich hat das Bezirksamt doch noch die nötigen Informationen erhalten. „Wir waren in der Tat überrascht, was dieser bescheidene Mann im Ehrenamt alles macht beziehungsweise gemacht hat.“ Kurt Maier-Haag war 30 Jahre Vorsitzender Prüfer für Versicherungskaufleute (1971 bis 2010) und 28 Jahre Vorsitzender Prüfer für die Fachwirte Versicherungen und Finanzen (1983 bis heute) bei der IHK Stuttgart und ist seit 2001 Mitglied beim DIHK im Ausschuss Aufgabenstellung Fortbildungsprüfung zum Fachwirt für Versicherungen und Finanzen. Beim TSV Georgii-Allianz ist Maier-Haag sei 1965 ehrenamtlicher Schiedsrichter. Für seine Schiedsrichtertätigkeit wurde er schon mehrfach ausgezeichnet. In Weilimdorf ist er beim Kleingartenverein Fasanengarten aktiv. Von 1984 bis 2001 war er Kassierer und seither ist er Kassenprüfer. Bei der “Weilimdorfer Bürger und Organisationen” (WBO) ist er Gründungsmitglied. Seit der Gründung bis heute ist er Kassierer und Mitglied im Vorstand. In diesen Funktionen hat er auch schon zahlreiche Feste in Weilimdorf mit organisiert. Und schließlich ist Maier-Haag seit 2012 auch noch als ehrenamtlicher Bewährungshelfer tätig. Für sein Engagement wurde er mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Zum Schluss dankte Ulrike Zich noch einmal allen Ehrenamtlichen, die sich für den Stadtbezirk einsetzen, aber auch all denjenigen, die zum Gelingen des Bürgerempfangs beigetragen haben.

Im Anschluss waren alle eingeladen, sich am schwäbischen Büfett zu bedienen. Die Direktorin des Holiday Inn, Alexandra Meierhans, wünschte allen einen guten Appetit und bedankte sich gleichzeitig bei Bezirksvorsteherin Zich dass sie diesen Abend ermöglicht hat. „Das ist in Pandemie-Zeiten nicht selbstverständlich und vorbildlich.“ Für die musikalische Umrahmung sorgte übrigens auch ehrenamtlich eine Musikgruppe der Musikschule Eberhard aus Weilimdorf.

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